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03.11.2023

Heimatpreis für Hospizdienste

03.11.2023

Heimatpreis für Hospizdienste

Zusammen haben sie einen öffentlichen Trauerort in Wuppertal geschaffen. Für ihr Engagement wurden die vier Hospizdienste jetzt mit dem Heimatpreis geehrt.

Wo früher Züge fuhren und heute Radfahrer:innen und Jogger:innen ihre Runden drehen, ist ein Platz zum Innehalten, Erinnern und Trauern entstanden. Am still gelegten Loher Bahnhof an der Nordbahntrasse stehen auf einem Grünstreifen von rund hundert Quadratmetern Stelen aus Stahl, kleine Sitzgruppen und Bäume, die von einem schwarz-weißen Netz umspannt sind. „Mit unserem Trauerort wollen wir das Thema in den öffentlichen Raum bringen, mitten ins Leben, wo Bewegung und Begegnung stattfindet“, sagt Katharina Ruth, Leiterin des Hospizdienstes Pusteblume der Diakonischen Altenhilfe. Gemeinsam mit den anderen drei ambulanten Hospizdiensten in Wuppertal, dem Ambulanten Hospizdienst des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen, Christlichen Hospizdienst im Wuppertaler Westen und Hospizdienst Lebenszeiten hat sie den ersten öffentlichen Trauerort außerhalb der Friedhöfe initiiert.

Würdevolle Begleitung

Für ihr Engagement in der Trauer- und Sterbebegleitung, das sich in besonderer Weise in dem öffentlichen Trauerort zeigt, haben die vier Hospizdienste nun den Heimatpreis der Stadt Wuppertal erhalten. Sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen, sei für die Gesellschaft enorm wichtig, heißt es in der Begründung der Jury. In Wuppertal leisteten die vier ambulanten Hospizdienste hierfür einen maßgeblichen Beitrag. Zur Sterbebegleitung gehöre für die Hospizdienste auch, sich um die Überlebenden zu kümmern und ihnen in ihrer Trauer beizustehen. 

Der öffentliche Trauerort soll genau das möglich machen, betont Katharina Ruth. Ins Gespräch kommen, Verbundenheit empfinden mit all den anderen trauernden Menschen, die hier schon waren und sind – das sei den Hospizdiensten wichtig gewesen, als sie den öffentlichen Trauerort planten, sagt sie. Über einen QR-Code an einer Tafel kommen Interessierte außerdem auf eine gemeinsame Homepage der vier Hospizdienste, die in verschiedenen Sprachen über die vielen Angebote für Trauernde in der Stadt informiert. 

Tod und Trauer in den öffentlichen Raum bringen

Ein Jahr nach der Eröffnung des Trauerortes zieht Katharina Ruth eine positive Bilanz: Er habe das Tabuthema Tod und Trauer raus aus Friedhöfen, Krankenhäusern und Altenheimen mitten ins Leben gebracht, wo Bewegung und Begegnung stattfinde, sagt sie. Die Hospizdienstleiterin wünscht sich daher, dass dieser erste öffentliche Trauerort, der sich an alle Menschen in der Stadt – unabhängig von ihrer Religion und Herkunft - richtet, nicht der einzige in Wuppertal bleibt.

HEIMATPREIS 2023
Seit vier Jahren verleiht die Stadt Wuppertal den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Heimatpreis. Die Auszeichnung gehört zum Förderprogramm „Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was verbindet.“ 29 Vereine und Initiativen hatten sich beworben oder wurden für den Heimatpreis 2023 vorgeschlagen. Zu den drei Preisträgern gehören neben den Hospizdiensten der Verein „Decolonize Wuppertal“, eine Gruppe engagierter Menschen, die das Ziel verfolgen, die Kolonial-Geschichte Wuppertals aufzuarbeiten und das Frauen-Netzwerk „Kraftvoll“.

Text und Fotos: Sabine Damaschke / Kirchenkreis Wuppertal
 

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