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19.06.2020

Was haben wir gelernt – in den letzten drei Monaten?

19.06.2020

Was haben wir gelernt – in den letzten drei Monaten?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier; aber jetzt blieb uns nichts anderes übrig, als sich an die veränderten Zeiten anzupassen. Alte Gewohnheiten wurden aufgegeben und neue hinzugelernt. Man geht nicht mehr ohne Mund-Nasen-Schutz aus dem Haus, achtet auf den Abstand zu seinen Mitmenschen und verzichtet auf vieles, was sonst den Alltag geprägt hat.

Wir haben gelernt, Schutz- und Sicherheitskonzepte auszuarbeiten oder zur Kenntnis zu nehmen.

Wir haben gelernt, dass viele Regeln nur eine kurze Gültigkeit haben und durch neue abgelöst werden.

Wir haben das Wort „neue Normalität“ kennengelernt und wollen uns lieber nicht damit abfinden.

Wir haben aber auch gelernt, dass es sich lohnt, aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Wir haben gelernt, dass es gut ist, die Schwachen und Gefährdeten zu schützen.

Wir haben gelernt, dass in vielen Bereichen mehr nachbarschaftliche Hilfe angeboten als angefragt wird.

Und wir sehen nun, wie viele Veränderungen und Einschränkungen möglich sind: Der Flugverkehr eingeschränkt, Kreuzfahrten abgesagt und vieles mehr. Könnte das ein Ausblick auf eine neue Möglichkeit zum Klimaschutz sein?

Viele Arbeits- und Wohnbedingungen waren schon lange unzumutbar, aber jetzt fällt es allen auf, wo Menschen unter krankmachenden Bedingungen arbeiten müssen.

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Matthäus-Evangelium Kapitel 11, Verse 28-29

Dieses Jesus-Wort steht im Mittelpunkt des kommenden Sonntags.

Wir können also noch etwas lernen, etwas, das uns nicht nur durch die Krise trägt, sondern auch unseren Blick weitet.

Die Mühseligen und Beladenen kommen ja tagtäglich zu uns und erwarten von uns oft mehr, als wir zu geben haben. Sie müssen Geduld mitbringen, und wir haben Geduld mit ihnen. Aber wir brauchen auch immer wieder neue Kraft für unsere Arbeit und für unsere Seele. Darum sollten wir das Angebot Jesu annehmen. „Nehmt auf euch mein Joch“. Ein Joch ist ja eine Vorrichtung, die das Tragen von Lasten erleichtert oder überhaupt erst möglich macht.

Was kann das Tragen von Lebenslasten erleichtern?

Wenn die Last nicht alleine getragen wird, wenn man weiß, ich habe Kolleginnen und Kollegen, auf die ich mich verlassen kann. Und wenn ich so lebe und arbeite, dass ich den Alltag und die Arbeit nicht als Last, sondern als sinnvoll und erfüllend erlebe. Wenn ich Schutz- und Sicherheitskonzepte als hilfreich und erleichternd erlebe und nicht als zusätzliche Hürde. All das ist an vielen Stellen bei uns schon erlebbar – und wo es fehlt, sollten wir uns dafür einsetzen. Ruhe für unsere Seelen finden wir, wenn wir uns da, wo wir leben und arbeiten, in einer sicheren und unterstützenden Gemeinschaft wissen.

Wir haben viel gelernt – mit und trotz der Krise.

Bleibt / Bleiben Sie behütet

Euer / Ihr Martin Gebhardt

Foto: Pixabay

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