30.01.2024
Sexualisierte Gewalt
Diakoniedirektorin Dr. Federmann reagiert auf die Veröffentlichung der ForuM-Studie: „Wir wollen, dass sich die Menschen in unseren Einrichtungen sicher fühlen.“ Die Diakonie Wuppertal will die regionale Aufarbeitung nach besten Kräften unterstützen.
Ein unabhängiges Forscherteam hat am 25. Januar 2024 eine Studie über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche veröffentlicht. Es ist die erste bundesweite Studie dieser Art. Sie wurde vom interdisziplinären Forschungsverbund "ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland" erstellt.
Ziel der Studie ist es, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen vorzulegen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen. "ForuM" bietet mit den Ergebnissen einen ersten breiteren Ansatz zur Erforschung und Analyse von Aspekten sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland. Somit soll eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte der evangelischen Kirche und Diakonie gelegt werden.
Der Forschungsverbund begann 2020 mit seiner breit angelegten unabhängigen Studie. Untersucht wurden das Ausmaß und die Begünstigungsfaktoren sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie. Die Studie hat sich dabei auf minderjährige Betroffene im Zeitraum vom 1. Januar 1946 bis 31. Dezember 2020 konzentriert.
Für Dr. Sabine Federmann von der Diakonie Wuppertal ist es entscheidend, dass die Studie die betroffenen Menschen zu Wort kommen lässt. Die Ergebnisse der Studie seien eine wichtige Hilfe, um Fälle besser aufzuarbeiten und die Prävention wirksamer zu gestalten. „Wir arbeiten in all unseren Diakonie-Gesellschaften weiter an unseren Schutzkonzepten“, so die Diakoniedirektorin. „Wir wollen, dass sich die Menschen in unseren Einrichtungen sicher fühlen und dort geschützt leben und arbeiten können.“ Sexualisierte Gewalt dürfe keinen Raum haben, „diese Achtsamkeit müssen wir alle im Kopf und im Herz tragen“.
Im nächsten Schritt der Forum-Studie wird es in Absprache mit den Betroffenen um die regionale Aufarbeitung gehen. „Wir werden uns nach besten Kräften an der Aufarbeitung beteiligen“, sagt Federmann. Denn es sei entscheidend, dass die betroffenen Menschen Gerechtigkeit erfahren.
Infokasten
Weiterführende Links
ForuM-Studie der EKD: https://www.forum-studie.de/
Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS) https://www.diakonie-rwl.de/themen/aktiv-gegen-sexualisierte-gewalt/hilfe-betroffene
Ansprechstelle für den Umgang mit Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung in der Evangelischen Hauptstelle für Familien- und Lebensberatung:
https://ansprechstelle.ekir.de/
Text: Diakonie RWL/Diakonie Wuppertal
Foto: Daniel Edlauer, Diakonie Wuppertal